Oder: wie übernehme ich für die Ausbildung meines Hundes selbst die Verantwortung?
In der Rettungshundewelt glaubt man oftmals nicht an die Lerntheorie oder kennt man sie nicht? Man weiß es nicht…
Als ich vor 11 Jahren mit meinem Hund in die Rettungshundeausbildung eingestiegen bin war es noch an der Tagesordnung: Opfer- oder Helferbindung, Helferarbeit, Helferschulung. Woher der Mythos mit der Opferbindung kommt, weiß ich nicht und werde es auch nicht recherchieren. Die Helferarbeit und Helferschulung kommt aus dem Schutzdienst. Da macht es auch Sinn, da der Schutzdiensthelfer wissen muss, wie er durchschnittlich 35 kg Hund im Anflug zu händeln hat. Weder will man einen kaputten Helfer, noch braucht man einen kaputten Hund.
In der Rettungshundearbeit sieht das völlig anders aus. Körperkontakt zwischen Hund und Helfer ist fehlerhaft. Punkt.
Aber nun nochmal zurück in meine Rettungshundevergangenheit. Vor 11 Jahren wurde mein Hund durch weglaufende und jubelnde Helfer aufgebaut. Das Ergebnis war: der Herr Aussie fand das jubeln einiger Helfer höchst suspekt und blieb lieber bei mir. An Suchen mit der Nase war nicht zu denken. Warum auch. Wenn Hund nur lange genug wartete zeigten sich die Helfer oder riefen den Hund. Sehr praktisch. Nach einem Jahr Ausbildung fand ich persönlich die Rettungshundeübungen eher sinnlos. 6 – 8 Stunden Aufwand für 2 – 3 Nachlaufübungen. Und wisst ihr was, Verbellen wollte mein Aussie auch nicht. Es hakte an allen Ecken, ich dachte mir damals noch, naja, dann ist das einfach nicht unser Hobby. Was solls. Im Dummytraining, Canicross und Bike-/ Skijöring war mein Hund grandios. Ohne dass ich einen externen Ausbilder oder eine Hundeschule gebraucht habe.
Halt, stopp. Der Hund kann 500g schwere Dummys in nassem und hohem Gras suchen, aber keine Menschen mit durchschnittlich 80 kg. Komisch, oder? Das ist alles eine Frage der Motivation und wie ich dem Hund vermittle, was er eigentlich tun soll. Warum man aktuell in der Rettungshundeausbildung immer noch mit aktivem Helfer arbeitet erschließt sich mir nicht. Liebe Hundeführer, übernehmt selbst Verantwortung für die Ausbildung eurer Hunde! Und räumt die alten Märchen aus euren Köpfen, die von Opferbindung handeln oder davon, dass ein Hund, der direkt aus der Tupperdose frisst den Helfer bedrängt oder davon, dass ein Hund nur Futter oder Bällchen sucht, wenn er das eine oder andere als Bestätigung bekommt (beide Märchen gibt es). Oder, noch ein wunderschönes Märchen: wenn der Hund mit dem Futterdummy vom Helfer zum Hundeführer läuft verlässt er den Helfer. Wie kommt man denn auf so eine Idee. Lerntheorie 6. Setzen.
Im Grunde ist Lerntheorie sehr leicht: der Hund tut das, wofür er bestätigt wird. Der Hund bedrängt den Helfer? Dann bringt dem Hund das nicht bei. Der Hund verbellt den Helfer nur mit großen Pausen? Dann lehrt euren Hund eine ordentliche Anzeige. Der Hund verlässt den Helfer? Dann zeigt eurem Hund, was er eigentlich tun soll. An fehlerhaftem Verhalten ist nicht der Helfer schuld und es liegt auch nicht an einem ungeeigneten Hund. Übernehmt die Verantwortung für euren Hund selbst, legt die Ausbildung eurer Hunde nicht in teilweise fremde Hände und macht euch unabhängig von „guten Helfern“.
Hier schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei der Überschrift: der sagenumwobene passive Helfer oder die helferunabhängige Ausbildung!
Mehr lest ihr immer wieder in meinem Blog. Wenn ihr lieber in der Gruppe lernt kann ich euch meine Workshops empfehlen:
Rückverweiserworkshop in Leipzig
https://www.bugbuster.training/rueckverweiser-workshop-leipzig
Workshop Problem erkannt, Problem gebannt in Leipzig
https://www.bugbuster.training/Problem-erkannt-workshop-leipzig
Anzeigenworkshop in Leipzig
https://www.bugbuster.training/anzeigen-workshop-leipzig
In den RH-Workshops stelle ich euch den passiven Helfer gerne persönlich vor!
Schade, dass du so weit weg bist, denn ich würde gerne mehr über den sagenumwobenen passiven Helfer und darüber, wie ich einen Hund eine saubere Anzeige unabhängig vom Helfer lernen kann 🙂
Hi Katrin,
ich plane aktuell einen weiteren Artikel mit Videos. Es ist allerdings nicht so einfach passende Probanden-Hunde zu finden 😀
Viele Grüße
Kathleen
Wir stellen uns liebend gern zur Verfügung…😉
Hi Michelle,
wo wohnst du denn? Schreib mich dazu gerne per Mail an 🙂
Viele Grüße
Kathleen